Der stille Tod des Ertrinkens
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Erstellt am Donnerstag, 24. Mai 2012 11:33
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Veröffentlicht am Donnerstag, 24. Mai 2012 11:33
Was Sie über das Ertrinken wissen sollten, um die Gefahr rechtzeitig zu erkennen.
In Deutschland sterben jährlich mehr als 400 Menschen durch Ertrinken. Das Erschreckende hierbei ist, dass die Betroffenen in vielen Fällen von anderen Badegästen beobachtet werden – aber nicht, weil Sie ratlos sind, sondern weil Sie die Situation falsch einschätzen und keine Ahnung haben, dass sich diese Person gerade in einer lebensgefährlichen Situation befindet. Denn entgegen der Annahme, dass ertrinkende Personen durch lautes Geschrei und Gewinke auf sich aufmerksam machen wollen, passiert genau das Gegenteil: Ertrinken sieht nicht nach Ertrinken aus! Kein panisches Gestrampel, keine Schreie.
Mario Vittone, Rettungshubschrauberpilot und Rettungsschwimmer der U.S. Coast Guard, kann auf eine langjährige Erfahrung zurückblicken und hat schon unzähligen Menschen das Leben gerettet. In seinem Artikel "Drowning Doesn´t Look Like Drowning" schildert er das Phänomen des Ertrinkens und hat damit für viel Aufsehen gesorgt.
Der nachfolgende Artikel ist eine Übersetzung aus dem Original.
Der leise Tod des Ertrinkens
Als der Kapitän voll bekleidet von Board sprang und durch das Wasser lief, irritierte er die anderen Badegäste, die im Wasser schwammen. "Nicht, dass er jetzt denkt, du ertrinkst", sagte der Mann zu seiner Frau, da sie sich kurze Zeit zuvor mit Wasser bespritzt und geschrien hatten. "Was macht er hier?!", fragte die Frau leicht gereizt ihren Mann. "Es geht uns gut!", rief der Mann dem Kapitän zu. Aber der Kapitän ließ sich nicht aufhalten. Er schwamm unnachgiebig an dem Pärchen vorbei und schrie nur kurz "Weg da!". Denn direkt hinter ihnen, nur wenige Meter entfernt, war die neunjährige Tochter gerade dabei zu ertrinken. Der Kapitän kam in allerletzter Sekunde. Das Mädchen fing an zu weinen und schluchzte: "Papa!".
Woher wusste der Kapitän aus so vielen Metern Entfernung, dass die Tochter gerade dabei war zu ertrinken und sowohl Mutter als auch Vater dies aus weniger als drei Metern nicht erkennen konnten?
Der Kapitän ist ein ehemaliger Rettungsschwimmer der Küstenwache und hat durch eine fachliche Ausbildung gelernt, die Gefahren des Ertrinkens rechtzeitig zu erkennen. Und nein, wenn jemand ertrinkt, dann wird nicht, wie es oft im Fernsehen gezeigt wird, wild geschrien und gewunken.
Sie sollten sicherstellen, dass Sie die Anzeichen des Ertrinkens erkennen. Denn bis die neunjährige Tochter mit letzter Kraft "Papa" sagte, hatte sie nicht einen Ton von sich gegeben. Das Ertrinken ist fast immer ein ruhiger und wortloser Vorgang. In der Realität wird selten gewunken, geschrien oder wie wild gestrampelt.
Das, was Menschen tun, um tatsächliches oder vermeintliches Ertrinken zu verhindern, hat Dr. Francesco A. Pia die instinktive Reaktion (The Instinctive Drowning Response) genannt. Es gibt kein Geschrei, kein Gespritze und kein Gewinke. Überdenken Sie Folgendes: Der Tod durch Ertrinken ist der zweithäufigste Unfalltod (nach Verkehrsunfällen) bei Kindern bis zu einem Alter von 15 Jahren. Auch im nächsten Jahr werden wieder Kinder ertrinken. Etwa die Hälfte wird in einer Entfernung von nicht mehr als 20 Metern von einem Elternteil ertrinken. Und in 10% dieser Fälle wird ein Erwachsener sogar zusehen und keine Ahnung davon haben, was da gerade geschieht. Ertrinken sieht nicht aus wie ertrinken!
Auf folgende Anzeichen müssen Sie beim Baden achten
Dr. Pia erläuterte die instinktive Reaktion auf das Ertrinken in einem Artikel im Coast Guard´s On Scene Magazine:
1. In den meisten Fällen sind ertrinkende Menschen physiologisch nicht dazu fähig, Hilfe zu rufen. Da das Atmungssystem auf das Atmen ausgelegt ist und die Sprache die zweite/überlagerte Funktion darstellt, muss zunächst die Atmung sichergestellt werden, bevor die Sprachfunktion stattfinden kann.
2. Da sich der Mund beim Ertrinken unter der Wasseroberfläche befindet und nur kurzeitig wieder aus dem Wasser auftaucht, ist die Zeit für das Ausatmen, Einatmen und für einen Hilferuf zu kurz. Sobald sich der Mund einer ertrinkenden Person über der Wasseroberfläche befindet, wird schnell ausgeatmet und wieder eingeatmet, bevor der Kopf wieder unter Wasser abtaucht.
3. Ein herbeiwinken ist nicht möglich. Die Arme werden instinktiv seitlich ausgestreckt und von oben auf die Wasseroberfläche gedrückt. Diese Schutzfunktion soll den Körper über der Wasseroberfläche halten, um weiter Atmen zu können.
4. Eine bewusste Steuerung der Arme ist bei einer instinktiven Reaktion auf das Ertrinken nicht möglich. Ertrinkende Menschen sind aus physiologischer Sicht nicht dazu fähig, das Ertrinken durch bewusste und gesteuerte Bewegungen abzuwenden. Ein Winken nach Hilfe ist also nicht möglich.
5. Während der Dauer des Ertrinkens befindet sich der Körper aufrecht im Wasser. In der Regel können sich Ertrinkende nur 20 bis 60 Sekunden an der Wasseroberfläche halten, bevor sie untergehen. Nicht viel Zeit für einen Rettungsschwimmer.
Selbstverständlich befindet sich eine Person, die schreiend und winkend um Hilfe ruft, in einer ernsthaften Situation. Anders als beim tatsächlichen Ertrinken, können sich die betroffenen Personen an Ihrer eigenen Rettung beteiligen und z.B. nach Rettungsleinen oder -ringen greifen. Dieser Zustand wird als Wassernotsituation bezeichnet. Eine Wassernotsituation muss nicht zwangsläufig vor einer instinktiven Reaktion auf das Ertrinken auftreten.
Weitere wichtige Anzeichen des Ertrinkens
strong>Sie sollten unbedingt auf folgende Anzeichen des Ertrinkens achten:
* Der Kopf ist nach hinten geneigt und unter Wasser. Der Mund befindet sich auf einer Höhe mit der Wasseroberfläche
* Die Augen sind glasig und leer
* Die Augen sind geschlossen
* Die Haaren hängen vor Stirn und/oder den Augen
* Der Körper befindet sich vertikal im Wasser – die Beine werden nicht bewegt
* Der Ertrinkende beschleunigt die Atmung und kämpft nach Luft
* Die Betroffene Person unternimmt den Versuch zu schwimmen, kommt aber nicht voran
* Es wird versucht sich auf den Rücken zu drehen.
Sollte also ein Rettungsschwimmer plötzlich ins Wasser laufen und es sieht für Sie so aus, als wäre alles in Ordnung, dann täuschen Sie sich nicht. Der einfachste Hinweis des Ertrinkens wirkt nicht immer so, als würde jemand ertrinken. Seien Sie also vorsichtig. Wenn Sie sicher gehen wollen, dann fragen Sie die betreffende Person: "Geht es dir gut? Brauchst du Hilfe?". Erhalten Sie eine Antwort, dann scheint es der Person wirklich gut zu gehen. Wenn nicht, dann bleiben Ihnen nur wenige Sekunden, um ihn zu retten.
Und noch ein Hinweis für alle Eltern: Kinder, die im Wasser spielen, sind laut und machen Lärm. Sollte es still werden, dann sollten Sie nachschauen, weshalb.
Quelle: Hier finden Sie die Küstenexperten Nordsee24.de mit dem spannenden Artikel über Ertrinken.Was Sie über das Ertrinken wissen sollten, um die Gefahr rechtzeitig zu erkennen.<br />
In Deutschland sterben jährlich mehr als 400 Menschen durch Ertrinken. Das Erschreckende hierbei ist, dass die Betroffenen in vielen Fällen von anderen Badegästen beobachtet werden – aber nicht, weil Sie ratlos sind, sondern weil Sie die Situation falsch einschätzen und keine Ahnung haben, dass sich diese Person gerade in einer lebensgefährlichen Situation befindet. Denn entgegen der Annahme, dass ertrinkende Personen durch lautes Geschrei und Gewinke auf sich aufmerksam machen wollen, passiert genau das Gegenteil: Ertrinken sieht nicht nach Ertrinken aus! Kein panisches Gestrampel, keine Schreie.<br />
Mario Vittone, Rettungshubschrauberpilot und Rettungsschwimmer der U.S. Coast Guard, kann auf eine langjährige Erfahrung zurückblicken und hat schon unzähligen Menschen das Leben gerettet. In seinem Artikel “<a href="http://mariovittone.com/2010/05/154/" target="_blank">Drowning Doesn´t Look Like Drowning</a>” schildert er das Phänomen des Ertrinkens und hat damit für viel Aufsehen gesorgt.<br />
Der nachfolgende Artikel ist eine Übersetzung aus dem Original.</p>
<h2>Der leise Tod des Ertrinkens</h2>
<p>Als der Kapitän voll bekleidet von Board sprang und durch das Wasser lief, irritierte er die anderen Badegäste, die im Wasser schwammen. “Nicht, dass er jetzt denkt, du ertrinkst”, sagte der Mann zu seiner Frau, da sie sich kurze Zeit zuvor mit Wasser bespritzt und geschrien hatten. “Was macht er hier?!”, fragte die Frau leicht gereizt ihren Mann. “Es geht uns gut!”, rief der Mann dem Kapitän zu. Aber der Kapitän ließ sich nicht aufhalten. Er schwamm unnachgiebig an dem Pärchen vorbei und schrie nur kurz “Weg da!”. Denn direkt hinter ihnen, nur wenige Meter entfernt, war die neunjährige Tochter gerade dabei zu ertrinken. Der Kapitän kam in allerletzter Sekunde. Das Mädchen fing an zu weinen und schluchzte: “Papa!”.<br />
Woher wusste der Kapitän aus so vielen Metern Entfernung, dass die Tochter gerade dabei war zu ertrinken und sowohl Mutter als auch Vater dies aus weniger als drei Metern nicht erkennen konnten?<br />
Der Kapitän ist ein ehemaliger Rettungsschwimmer der Küstenwache und hat durch eine fachliche Ausbildung gelernt, die Gefahren des Ertrinkens rechtzeitig zu erkennen. Und nein, <strong>wenn jemand ertrinkt, dann wird nicht, wie es oft im Fernsehen gezeigt wird, wild geschrien und gewunken.</strong><br />
Sie sollten sicherstellen, dass Sie die Anzeichen des Ertrinkens erkennen. Denn bis die neunjährige Tochter mit letzter Kraft “Papa” sagte, hatte sie nicht einen Ton von sich gegeben. <strong>Das Ertrinken ist fast immer ein ruhiger und wortloser Vorgang.</strong> In der Realität wird selten gewunken, geschrien oder wie wild gestrampelt.<br />
Das, was Menschen tun, um tatsächliches oder vermeintliches Ertrinken zu verhindern, hat Dr. Francesco A. Pia die <strong>instinktive Reaktion</strong> (The Instinctive Drowning Response) genannt. <strong>Es gibt kein Geschrei, kein Gespritze und kein Gewinke</strong>. Überdenken Sie Folgendes: <strong>Der Tod durch Ertrinken ist der zweithäufigste Unfalltod (nach Verkehrsunfällen) bei Kindern bis zu einem Alter von 15 Jahren.</strong> Auch im nächsten Jahr werden wieder Kinder ertrinken. Etwa die Hälfte wird in einer Entfernung von nicht mehr als 20 Metern von einem Elternteil ertrinken. Und in 10% dieser Fälle wird ein Erwachsener sogar zusehen und keine Ahnung davon haben, was da gerade geschieht. <strong>Ertrinken sieht nicht aus wie ertrinken!</strong></p>
<h2>Auf folgende Anzeichen müssen Sie beim Baden achten</h2>
<p>Dr. Pia erläuterte die <strong>instinktive Reaktion auf das Ertrinken</strong> in einem Artikel im Coast Guard´s On Scene Magazine:<br />
<strong>1.</strong> In den meisten Fällen sind ertrinkende Menschen physiologisch nicht dazu fähig, Hilfe zu rufen. Da das Atmungssystem auf das Atmen ausgelegt ist und die Sprache die zweite/überlagerte Funktion darstellt, muss zunächst die Atmung sichergestellt werden, bevor die Sprachfunktion stattfinden kann.<br />
<strong>2.</strong> Da sich der Mund beim Ertrinken unter der Wasseroberfläche befindet und nur kurzeitig wieder aus dem Wasser auftaucht, ist die Zeit für das Ausatmen, Einatmen und für einen Hilferuf zu kurz. Sobald sich der Mund einer ertrinkenden Person über der Wasseroberfläche befindet, wird schnell ausgeatmet und wieder eingeatmet, bevor der Kopf wieder unter Wasser abtaucht.<br />
<strong>3.</strong> Ein herbeiwinken ist nicht möglich. Die Arme werden instinktiv seitlich ausgestreckt und von oben auf die Wasseroberfläche gedrückt. Diese Schutzfunktion soll den Körper über der Wasseroberfläche halten, um weiter Atmen zu können.<br />
<strong>4.</strong> Eine bewusste Steuerung der Arme ist bei einer instinktiven Reaktion auf das Ertrinken nicht möglich. Ertrinkende Menschen sind aus physiologischer Sicht nicht dazu fähig, das Ertrinken durch bewusste und gesteuerte Bewegungen abzuwenden. Ein Winken nach Hilfe ist also nicht möglich.<br />
<strong>5.</strong> Während der Dauer des Ertrinkens befindet sich der Körper aufrecht im Wasser. <strong>In der Regel können sich Ertrinkende nur 20 bis 60 Sekunden an der Wasseroberfläche halten, bevor sie untergehen.</strong> Nicht viel Zeit für einen Rettungsschwimmer.<br />
Selbstverständlich befindet sich eine Person, die schreiend und winkend um Hilfe ruft, in einer ernsthaften Situation. Anders als beim tatsächlichen Ertrinken, können sich die betroffenen Personen an Ihrer eigenen Rettung beteiligen und z.B. nach Rettungsleinen oder -ringen greifen. Dieser Zustand wird als Wassernotsituation bezeichnet. Eine Wassernotsituation muss nicht zwangsläufig vor einer instinktiven Reaktion auf das Ertrinken auftreten.</p>
<h2>Weitere wichtige Anzeichen des Ertrinkens</h2>
<p>strong>Sie sollten unbedingt auf folgende Anzeichen des Ertrinkens achten: </strong><br />
<strong>*</strong> Der Kopf ist nach hinten geneigt und unter Wasser. Der Mund befindet sich auf einer Höhe mit der Wasseroberfläche<br />
<strong>*</strong> Die Augen sind glasig und leer<br />
<strong>*</strong> Die Augen sind geschlossen<br />
<strong>*</strong> Die Haaren hängen vor Stirn und/oder den Augen<br />
<strong>*</strong> Der Körper befindet sich vertikal im Wasser – die Beine werden nicht bewegt<br />
<strong>*</strong> Der Ertrinkende beschleunigt die Atmung und kämpft nach Luft<br />
<strong>*</strong> Die Betroffene Person unternimmt den Versuch zu schwimmen, kommt aber nicht voran<br />
<strong>*</strong> Es wird versucht sich auf den Rücken zu drehen.<br />
Sollte also ein Rettungsschwimmer plötzlich ins Wasser laufen und es sieht für Sie so aus, als wäre alles in Ordnung, dann täuschen Sie sich nicht. Der einfachste Hinweis des Ertrinkens wirkt nicht immer so, als würde jemand ertrinken. Seien Sie also vorsichtig. Wenn Sie sicher gehen wollen, dann fragen Sie die betreffende Person: “Geht es dir gut? Brauchst du Hilfe?”. Erhalten Sie eine Antwort, dann scheint es der Person wirklich gut zu gehen. Wenn nicht, dann bleiben Ihnen nur wenige Sekunden, um ihn zu retten.<br />
<strong>Und noch ein Hinweis für alle Eltern: Kinder, die im Wasser spielen, sind laut und machen Lärm. Sollte es still werden, dann sollten Sie nachschauen, weshalb.</strong></p>
<p>Quelle: Hier finden Sie die <a href="http://www.nordsee24.de/" target="_blank">Küstenexperten Nordsee24.de</a> mit dem spannenden <a href="http://www.nordsee24.de/nordsee-urlaub/familienurlaub/ratgeber/anzeichen-des-ertrinkens" target="_blank">Artikel über Ertrinken</a>.<br />
aus dem Reichstädter Dorfboten 2 / 2012
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Hauptkategorie: News
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Erstellt am Samstag, 14. April 2012 17:17
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Veröffentlicht am Samstag, 14. April 2012 17:09
Aus dem Reichstädter Dorfboten
Ausgabe 2 / 2012
Der Untergang der Titanic
Am 31. Oktober 1997 startete in den Kinos einer der erfolgreichsten Filme und zog Millionen von Zuschauern in den Bann. James Camerons „TITANIC!“ In diesen Tagen läuft die überarbeitete 3D Version des Klassikers an. Genau vor einhundert Jahren, am 15. April nachts 2:20 Uhr, spielte sich das reale Drama 650 Seemeilen südwestlich vor der Küste Neufundlands ab. Ein Ereignis, welches auch in der Reichstädter Chronik seinen Platz fand.

RMS Titanic bei der Abfahrt aus Southampton am 10. April 1912
Quelle: F.G.O. Stuart (1843-1923),
http://www.uwants.com/viewthread.php?tid=3817223&extra=page%3D1
In der Chronik finden wir folgenden Eintrag:
„Mit der ganzen Welt wurde auch unser Land und unsere Gemeinde bewegt durch den Untergang des großen englischen Riesendampfers „Titanik“, der in der Nacht vom 14/15 April nicht weit vor der amerikanischen Küste mit einem Eisberg zusammenstieß und nach 3 Stunden in den Fluten versank. Dabei sind 1.600 Personen im Wasser umgekommen und mangels genügender Rettungsmittel nur wenig über 700 Menschen mit dem Leben davongekommen. Der Riesendampfer sank unter den Klängen des Liedes ‚Näher mein Gott zu dir!‘ und auf dem Dampfer Carpathia, der die Geretteten aufnahm, wurde sofort nach der glücklichen Evakuierung ein Dankgottesdienst gehalten. Aber überall in der Welt wurde das Lied: ‚Näher mein Gott zu dir‘ von jeder Musikkapellen seitens des Publikums verlangt und gespielt.“

Rettungsboot der Titanic am 15. April 1912
Quelle: passenger of the Carpathia, the ship that received the Titanic's distress signal and came to rescue the survivors National Archives--Northeast Region, New York City
Records of District Courts of the United States Titanic Memorandum
Am 1. September 1985, nachts um 2 Uhr, nach wochenlanger Suche, wurde die versunkene Titanic von Robert Ballard und seinem Team in den Tiefen des Atlantiks gefunden. Nach 73 Jahren gingen abermals Bilder der Titanic um die Welt. Seither erfolgt ein regelrechter Tourismus zum versunkenen Schiff.
Weitere Informationen finden Sie in der deutschen April-Ausgabe des „National Geographic“ Magazin.
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Erstellt am Dienstag, 31. Mai 2011 16:43
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Veröffentlicht am Samstag, 30. Juli 2011 16:36
Die Tanzlinde in Reichstädt
von Werner und Enrico Neunübel
Einige Einwohner von Reichstädt werden sich noch an die Tanzlinde im Pfarrgarten erinnern. Der alte, knorrige, von Menschenhand geformte Baum, bei dessen Anblick man länger am Orte verweilte und seine Schönheit bewunderte. Die alte deutsche Tradition eines Tanzbaumes, findet man nur noch selten und auch in Reichstädt nagte der Zahn der Zeit, mit seinem nicht aufzuhaltenden Erfolg. In den geschichtlichen Unterlagen ist folgendes verzeichnet: Der von 1730 – 1762 hier in Reichstädt wirkende treuverdiente Pfarrer, Magister Johann Wilhelm Schulze, schreibt in der Chronik des Ortes mit sichtlicher Freude, dass das Plätzchen, darauf die Linde steht, von der Gemeinde als künftiges Eigentum der Pfarrei geschenkt worden ist und schließt daran folgenden Bericht.
„Den 12. Juli 1747, als am Tage Heinrich, ließ ich das präsante Lufthaus auf die Linde, welche ich anno 1732, den 8. Martii, selbst gesetzt und nachher mit viel Mühe auch selbst gezogen, aufsetzen. Der Zimmermann war Daniel Gerth aus Selka, der Maurer aber Caspar Romprecht aus Löbichau. Da ich nun alles de propriis erbauet und mir gewißlich es ein considerables gekostet, als will ich hierdurch meine Herren Succesores, welche nur nach göttlichen Willen nach mir hier die Herde Christi weiden werden, auf das zärtlichste, ja in der Asche noch beweglichste, gebeten haben, dieses liebe Lust- und Vergnügungshäuschen in belebten Zustand zu erhalten und meiner vielen Mühe und Kosten in Liebe eingedenk zu bleiben, auch sich auf selbigem, wie ich, im Herrn vielmals vergnügen.“ Nun der blühende Zustand der Pfarrlaube bezeugte, dass die Herren Sucessores ihres treuen und warmherzigen Herrn Antecessor Wunsch und Mahnung befolgt haben. Aber zu seiner Ehre sei noch gesagt, dass er es ihnen auch leicht gemacht hatte. Die Linde im Pfarrgarten zu Reichstädt besaß nämlich – und dessen wird sich wohl keine ihrer Schwestern rühmen können – ein eigenes Sparbuch. Dasselbe hatte schon Magister Wilhelm Schulze angelegt und es ist bei verschiedenen Gelegenheiten bedacht worden, so dass bei den nötigen Reparaturen immer Mittel vorhanden waren, dasselbe in dem ‚belebten Zustandú zu erhalten, ja der Zeit entsprechend auszugestalten. So wurde das Holzpodium, um es vor Einflüssen der Witterung zu schützen, mit schwarz und weißen Zementplatten belegt, die sich über Jahre bei Frost und Nässe bewährt haben, und den Besitzern gleicher Lindenlauben bestens empfohlen werden können. Es war ein stilles, feines und lauschiges Plätzchen, da man sich in der Tat „im Herrn“ vergnügen konnte. Aus dem Quadratischen Podium mit mehr als 10 Quadratmeter Flächeninhalt, zu welchem man auf 14 Steinstufen hinanstieg, fand ja eine Gesellschaft von 12 Personen ganz bequem Platz. Und wenn sie über sich das herrliche Grün mit den singenden Vögeln, um sich den Blütenduft und die dörfliche Stille, mit Herz und Mund ihrem Gott im Himmel Lieder sang, dann war es eine Lust. Alle Schulen, die auf ihren Jahresreisen durchzogen, machten Halt an der Pfarrlinde und besuchten das „Lust- und Vergnügungshaus“ auf ihr und ließen zum Abschied die Musicam hören. Wer aber sonst eine Reise machte und staunend die Pfarrlinde von unten betrachtete, der war freundlichst eingeladen, auch nach oben zu kommen, um von der Linde im Pfarrgarten zu Reichstädt zu scheiden, mit einem treuen deutschen: „Schirm dich Gott!“
Foto: Familie Senft
Leider musste im Jahre 1987 der Baum aus Sicherheitsgründen gefällt werden. So konnte er seine weit herausragenden Äste nicht mehr tragen, dass diese abbrachen. Reste der steinernen Treppe, an der auch der Zahn der Zeit unaufhörlich nagt, sind heute noch zu sehen. Vielleicht kann sie ja in der Zukunft ihrer Bestimmung wieder gerecht werden, wenn in liebevoller und auch müßiger Arbeit ein neuer Baum herangezogen wird und einen jeden der an ihr vorüber geht wieder zum Staunen bringt.
Kinder brauchen Natur – Natur braucht Kinder
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Hauptkategorie: News
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Erstellt am Mittwoch, 03. November 2010 17:12
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Veröffentlicht am Mittwoch, 03. November 2010 17:12
Am 30. Oktober pflanzten die diesjährigen Schulanfänger den Baum des Jahres. In diesem Jahr eine Vogelkirsche, welche auch als Mutter der Süßkirschen bekannt ist. Die schneeweiße Schönheit, welche mit ihren Blüten den Betrachter erfreuen und auch Bienen zur Pollenernte einladen wird, fand in der Reihe der anderen Bäume aus den Vorjahren im „Reichstädter Park“ ihren Platz. Ein auf einem Stein angebrachtes Schild erinnert an diesen Tag.

Lina-Marie Günzler, Wolfgang Srock, Jakob Hintzke, Enrico Neunübel, Oliver Pohl und Rick Mäder (v. l.)
Aber in diesem Jahr wurde noch ein weiterer Baum gepflanzt. Der Baum des Jahrtausends – ein Ginkgo Biloba Saratoga. Dieser wurde uns dankenswerterweise von Herrn Siegfried Holzschuher aus Gera-Liebschwitz zur Verfügung gestellt.
Der Ginkgo, ein in unseren Breitengraden wohl eher in großen Parks aufzufindender Baum, stammt aus östlichen Gefilden. Einer seiner bekanntesten Vertreter ist sicherlich der „Hosenbo – Ginkgo“ im Tempelbezirk des Stadtteiles Hosenbo in Hiroshima. Am 6. August 1945 explodierte in seiner unmittelbaren Nähe die erste US – Atombombe und zerstörte im Umkreis von 2 Kilometern jegliches Leben. Man schätzt, dass ungefähr 80 000 bis 90 000 Menschen sofort ihr Leben verloren und viele weitere in den Jahren und Jahrzenten darauf, als Folge der schweren Verletzungen und radioaktiven Strahlung. Der Baum wurde ebenfalls stark zerstört. Im Herbst des Jahres 1945 trieb allerdings der Ginkgo neue Zweige und ist seit dem ein Symbol des Lebenswillens und Mahnmal.
Schon Johann Wolfgang von Goethe war von diesem fasziniert und widmete ihm ein Gedicht.
Ginkgo Biloba
Dieses Baums Blatt, der von Osten
Meinem Garten anvertraut,
Gibt geheimen Sinn zu kosten,
Wie's den Wissenden erbaut.
Ist es ein lebendig Wesen,
Das sich in sich selbst getrennt?
Sind es zwei, die sich erlesen,
Daß man sie als eines kennt?
Solche Fragen zu erwidern
Fand ich wohl den rechten Sinn:
Fühlst Du nicht an meinen Liedern,
Daß ich eins und doppelt bin?
Herzlich bedanken möchten wir uns bei Herrn Srock, Geschäftsführer der Firma WGG mbH, Korbußen, der uns den schönen Baum zur Verfügung stellte. Auch danken wir der Gemeinde Reichstädt für die Unterstützung beim Transport des Ginkgo.
Ein besonderer Dank geht ebenfalls an Herrn Gronauer der als Mitglied des Vereins „Baum des Jahres e. V.“ den Kindern Informationsmaterial überreichte.
Im nächsten Jahr wird die „Elsbeere“, als Baum des Jahres 2011, seinen Platz im Park finden.
Weitere Informationen zum Baum des Jahres finden Sie unter www.baum-des-jahres.de (siehe auch unter Weblinks)